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Die Ausstellung

Endlich ist die Ausstellung in der Handlung eröffnet.
Gestern Abend in meinem schicken schwarzen Regenmantel von 1961 konnte ich bei der Eröffnung meine Intention bei dieser Arbeit verdeutlichen. Die Eröffnung ist in dem Video auf der Startseite festgehalten. Dort werden alle wichtigen Punkte erläutert.
Öffnungszeiten bis zum 9. Oktober 2021:
Montag bis Freitag von 10.00 bis 14.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Handlung, Hauptstraße 39, Nostalgiezone, Schwelm

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Und der Kofferplattenspieler

Mit Caterina Valente, Vico Torriani, Freddy Quinn, Bill Ramsey, Trude Herr und vielen mehr habe ich als Kind so manchen Sonntag Nachmittag verbracht, aber plötzlich gab es da diese Langspielplatte von “Les Humphries Singers” und damit Mama Loo.
Wahrscheinlich habe ich die LP von einem meiner Brüder geschenkt bekommen. Von meinen Eltern hätte ich sie sicher nicht bekommen. Sie waren schockiert von dem wilden Haufen, der 1973 bei “Disco” auftrat und die ganze Sendung durcheinander brachte. Oh, habe ich das geliebt!
Ich war damals gerade mal 5 Jahre alt, aber “Ich will keine Schokolade” und “Ich will ‘nen Cowboy als Mann” waren sofort uninteressant, als all die langhaarigen, bunt gekleideten Leute die Sendung eroberten.
Da wusste ich noch nichts von den Rolling Stones, Pink Floyd und Queen, aber die Les Humphries Singers waren ganz sicher meine erste Revolution im Kleinen.
(Hier darf natürlich das Foto von meiner Schallplatte nicht fehlen.)

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Blockflöte

Das erste Instrument, das ich lernen durfte (musste) war die Blockflöte. Ich fand es eigentlich ziemlich toll endlich auch Musik machen zu können wie meine coolen älteren Brüder. Irgendwann merkte ich aber, dass es nicht so cool ist Blockflöte zu spielen wie Gitarre und dazu Rock-Songs zu singen.
Das Gitarre-Spielen kam bei mir erst viel später.
Der Flötenunterricht wurde von Frau Moll gegeben. (Oder war es Frau Moeck — wie die Flöten? Jedenfalls hatte es etwas mit Musik zu tun.) Im Gemeindehaus. Ich bin sicher, dass ich dort nicht allein war, kann mich aber nicht mehr daran erinnern, wer von meinen Freunden noch alles dabei war.
Weil es irgendwie mit der Gemeinde zu tun hatte, habe ich dann natürlich auch bei Weihnachtsfeiern, Oster- und Weihnachtsgottesdiensten spielen dürfen. Da war ich immer mächtig stolz. Leider gibt es davon keine Fotos. Damals wurde ja noch nicht überall hemmungslos fotografiert…
Dafür gibt es ein Foto von mir und meinem Puppenwagen auf dem heimischen Balkon. Ich denke, mein Cousin und meine Cousine sollten auch mit auf das Bild. Leider war es in meiner Familie damals üblich den Auslöser mit viel Schmackes zu drücken, so dass immer irgendetwas Essentielles abgeschnitten war. Hier ist es meine Cousine. (Meinen Cousin hat die Knipserei offensichtlich nicht so sehr interessiert.)

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Meine Schwester war kein Hippie

Meine Brüder irgendwie schon.
Meine Schwester wäre eigentlich im besten Hippie-Alter gewesen, als Hippie-Zeit war. Aber ich denke, dass das mit unseren Eltern einfach nicht möglich war zu dieser Zeit. Und dann war sie ja auch noch die Älteste von uns.
Meine Brüder waren da im Vorteil. Einerseits natürlich, weil sie Jungs waren und zum Anderen, weil sie eben nicht den schwierigen Part der Erstgeborenen übernehmen mussten. Sie trugen ihre Haare lang und wild und machten wilde Musik immer so laut und lange bis mein Vater die Sicherung ausschaltete. Da war ich natürlich auch immer noch so klein, dass ich das nicht selbst mitbekommen, geschweige denn begriffen hätte. Aber es wurde beim Essen viel darüber geschimpft.
Bei vielen späteren Familienfeiern wurde das auch immer mal wieder hervorgekramt.
Meine Schwester dagegen war auf andere Art ein heißer Feger. Sie sah gut aus, trug kurze Kleider und fand es furchtbar, immer für meine Mutter gehalten zu werden. (Das hat sich bis heute eigentlich nicht so sehr geändert. — Also, dass man sie für meine Mama hält. Furchtbar findet sie das schon lange nicht mehr)
Ich habe kein Foto. Aber ich frage. Ich brauche ja noch ganz viele alte Fotos…

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Kurz danach

Als ich acht war, hat mein Bruder dann geheiratet.
Meine Schwester hat geheiratet, als ich 4 war. Das muss man sich mal vorstellen. 4!
Jedenfalls hat mein Bruder Susanne geheiratet. Ich fand Susanne wunderschön, weil sie unglaublich lange, blonde Haare hatte. Mein Bruder hatte damals schon nicht mehr so wahnsinnig viele Haare. Zwar auch blond, aber leider früh ausgedünnt.
Ich kann mich noch gut an ein Foto von Susannes kleinem Bruder oder Cousin Klaus und mir erinnern. Wir sitzen auf einem Sofa und ich habe mein gutes weißes Kleid mit hellblauem Bolero an. Von meiner Mama genäht. (Sie hat mir das Nähen beigebracht)
Ich werde mal meine Geschwister fragen, ob es dieses Foto noch irgendwo gibt. Dann werde ich es hier auf jeden Fall zeigen. Erst mal muss ein Foto von mir im Kindergarten reichen.

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Apropos Mokick…

Mein großer Bruder war bei der Bundeswehr. Als ich noch ganz klein war. Ziemlich weit oben im Norden. Ich glaube in Puttgarden oder Flens- oder Rendsburg. Rendsburg fände ich besonders schön, weil gleich rechts daneben Osterrönfeld und gleich darunter Westerrönfeld liegt.

Ich stelle mir gerne vor, dass meine Vorfahren aus dieser Gegend kommen. Kann aber auch sein, dass wir aus Rönfeldholz kommen. Das liegt auch oben im Norden, aber doch ganz woanders. Nämlich beim Selenter See. Ich halte das für wahrscheinlicher, weil meine nächste Verwandschaft aus Schönberg kommt, was näher bei Rönfeldholz liegt als bei Oster- und Westerrönfeld. Aber ganz gleich wo nun genau — ich finde es toll, dass es Orte gibt, die wie ich heißen.

Mein Bruder fuhr immer mit seinem Motorrad zur Kaserne. Er hatte von Onkel Emil dessen alte BMW geschenkt bekommen, sagt meine Schwester.
Einmal hätte ich Freitag Abend eigentlich so lange aufbleiben dürfen bis er nach Hause kam. Das war wohl im Herbst. Und es dauerte ewig bis er da war. Weil es plötzlich eklig kalt geworden war und er unterwegs hundert Mal anhalten musste, um seine erfrorenen Finger und Füße ein wenig zu bewegen. Also bin ich dann doch eingeschlafen.

Ich habe es dann natürlich nicht selbst gesehen, aber die Aufregung war groß, weil er – bei uns angekommen – nicht mehr vom Motorrad absteigen konnte. Mein Vater und mein Opa mussten ihn vom Motorrad heben und in der Badewanne auftauen. Die Badewanne meiner Oma, oben im ersten Stock gibt es heute noch.

Am nächsten Tag war er schon fast wieder der Alte und ich habe mich riesig gefreut, dass er noch heil war.

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Wie alles begann….

Eigentlich fing alles mit meinem Papa an.
Mein Vater hatte eine Garage unten in unserem Garten. Keinen Führerschein.

Die Garage war sein Hobbykeller. Nachdem der Keller im Haus voll war, musste neuer Platz für seine wahren Massen von Werkzeugen, Handmaschinen (das meiste davon in unterschiedlichen Stadien der Sezierung) und Schrauben her. Da kam dann die Garage.

Als die Garage in meiner ehemaligen Schaukel- und Sandkastenecke aufgestellt wurde, war ich noch relativ klein. Wahrscheinlich war ich auch ziemlich sauer, dass meine Schaukel dafür weichen musste. Aber erinnern kann ich mich nicht. Und ob die Garage wirklich für Papas Werkzeugsammlung war, weiß ich auch nicht. Ganz sicher war sie nicht für ein Auto – wie gesagt. Mein Vater fuhr Mokick. Ich glaube es war eine Zündapp. Ich werde meinen kleinen Bruder fragen, der weiß das sicher noch. Meine Geschwister sind alle fast eine Generation älter als ich, sie können sich sicher besser an solche Dinge erinnern.
Leider bin ich nie mit meinem Vater auf seinem Mokick gefahren, weil ich zu klein zum Mitfahren war, solange er sie besaß.

Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, dass ich entweder das Sammler-Gen von Papa geerbt habe oder durch Abgucken schlau geworden bin.

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